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Autokonzerne belasten DAX-Gewinnschätzung

Im Grunde genommen läuft es bei deutschen Konzernen in diesem Jahr gut. Der DAX überzeugt bislang mit einer bemerkenswerten Performance und legte year-to-date um mehr als 20 Prozent zu, inklusive neuer Rekordstände (Stand: 21. August 2025). Bemerkenswert ist diese Entwicklung, da die Analysten ihre Gesamtgewinnschätzung für den deutschen Leitindex seit Jahresanfang deutlich nach unten korrigiert haben. Ein näherer Blick zeigt, dass es vor allem die Autokonzerne sind, die für diese Einschätzung verantwortlich sind. So geht die DZ Bank in einer aktuellen Studie bei Volkswagen in diesem Jahr von einem Rückgang des bereinigten Ergebnisses je Aktie um 29 Prozent aus. Bei der Mercedes-Benz Group und der Porsche AG wird sogar ein Einbruch dieser Kennzahl um jeweils über 50 Prozent prognostiziert. Lediglich bei BMW rechnen die DZ-Bank-Analysten mit einer relativ moderaten Verminderung des bereinigten Ergebnisses je Aktie um 5,5 Prozent.

Die Beratungsgesellschaft EY sieht die deutschen Autobauer vor schwierigen Zeiten: „Die Autoindustrie befindet sich mitten in einem Sturm. Neben dem stotternden Hochlauf der Elektromobilität sorgen einbrechende Umsätze in den wichtigen Absatzmärkten China und USA für Probleme“, schreibt EY-Experte Jan Brorhilker in einem Report vom 14. August 2025. Er verweist darauf, dass in den USA Zölle für ein Absatzminus sorgen, während auf dem chinesischen Markt verstärkt einheimische Elektroautos gefragt sind und deutsche Verbrenner kaum noch. Brorhilker: „Dieser Wandel hat die deutsche Autoindustrie auf dem falschen Fuß erwischt – und eine deutliche Besserung der Lage ist vorerst kaum zu erwarten.“ Er erwartet eine Reduzierung der Produktionskapazitäten bis hin zu Werkschließungen und Stellenabbau in großem Umfang.

Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW in der Einzelbetrachtung

Volkswagen: Aktuelle Entwicklung und Ausblick
Im zweiten Quartal 2025 verzeichneten die Wolfsburger einen Rückgang des Ergebnisses vor Steuern und Zinsen (EBIT) um knapp 30 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Die operative Marge fiel von 6,5 auf 4,7 Prozent. Diese Entwicklung wurde durch negative Effekte der US-Zollpolitik in Höhe von 1,2 Milliarden Euro belastet. Das Unternehmen hat seinen Ausblick daher angepasst. Im Vergleich zu den Aussagen zu Jahresbeginn rechnet das Management nun mit Umsatzerlösen auf dem Vorjahresniveau (zuvor: Anstieg um bis zu 5 Prozent) sowie einer EBIT-Marge von 4 bis 5 Prozent (zuvor: 5,5 bis 6,5 Prozent).

Einschätzung der DZ Bank (Studie vom 25.07.2025): Die Analysten sehen den VW-Konzern durch die aktuelle US-Zollpolitik überdurchschnittlich negativ betroffen. Zudem belasten die schwache Entwicklung bei der Porsche AG sowie die Margenverwässerung, bedingt durch den Hochlauf der E-Mobilität insbesondere in Europa. Positive Impulse aus den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen dürften diese Effekte in den kommenden Quartalen sukzessive abmildern. Die DZ Bank gibt den fairen Wert der Aktie aktuell mit 110 Euro an.
Volkswagen
Mercedes-Benz Group: Aktuelle Entwicklung und Ausblick
Im zweiten Quartal 2025 halbierte sich das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 2,0 Milliarden Euro. Im Konzernbereich Mercedes-Benz Cars brach die EBIT-Marge im gleichen Zeitraum von 10,2 auf 5,1 Prozent ein. Beim Ausblick haben die Stuttgarter die Effekte der US-Zollpolitik auf Basis der jüngsten Einigung zwischen Europa und den USA berücksichtigt. So rechnet das Unternehmen nun mit einem deutlichen Rückgang des Umsatzes um mehr als 7,5 Prozent, nachdem zu Jahresbeginn ein Umsatz auf Vorjahresniveau erwartet wurde. Für die bereinigte EBIT-Marge im Pkw-Geschäft wurde eine Bandbreite von 4 bis 6 Prozent und für das Vans-Geschäft von 8 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. In der Summe beziffert das Unternehmen den negativen Zolleffekt bei Cars mit rund 1,5 Prozentpunkten und bei Vans mit rund 0,5 Prozentpunkten.

Einschätzung der DZ Bank (Studie vom 05.08.2025): Die DZ Bank sieht die erfolgreiche Umsetzung der Luxusstrategie weiterhin mit zahlreichen Fragezeichen belastet. Zudem verläuft die Transformation beim Thema E-Mobilität schleppender als erwartet und dürfte zu zusätzlichen Investitionen in Verbrenner- bzw. Hybridmodelle führen. Das genehmigte Aktienrückkaufprogramm wird derzeit noch nicht weiter umgesetzt und fehlt somit als Kursstütze. Auf Basis der aktuellen Annahmen impliziert das Bewertungsmodell der DZ Bank einen fairen Wert der Mercedes-Benz-Aktie von aktuell 50 Euro.
Mercedes-Benz
BMW: Aktuelle Entwicklung und Ausblick
Im 2. Quartal 2025 verbuchte BMW einen Umsatzrückgang um 8,2 Prozent auf 33,9 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis auf Konzernebene belief sich auf 2,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 38 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode, als das Ergebnis noch bei 3,9 Milliarden Euro lag. Im Segment Automobile verminderte sich die EBIT-Marge von 8,4 auf 5,4 Prozent. Der negative Zolleffekt für das erste Halbjahr wurde mit 1,5 Prozentpunkten beziffert. Im Rahmen der Q2/2025-Berichterstattung hat das Unternehmen seine im März 2025 veröffentlichte Jahresprognose bestätigt. Demnach rechnet das Management mit einem leichten Anstieg bei den Auslieferungen. Die EBIT-Marge im Segment Automobile wird weiterhin in einer Bandbreite von 5 bis 7 Prozent erwartet. Hierin enthalten ist eine Belastung durch Zölle von 1,25 Prozentpunkten. Auch beim Vorsteuerergebnis auf Konzernebene wird ein Wert auf Vorjahresniveau prognostiziert.

Einschätzung der DZ Bank (Studie vom 07.08.2025): BMW wird nach Ansicht der DZ Bank in den kommenden Quartalen weiterhin von seinem technologieoffenen Ansatz beim Absatz profitieren. Zudem sehen die Analysten den Konzern im Hinblick auf die US-Zollpolitik am besten unter den deutschen Autobauern positioniert. Positiv zu werten ist aus Sicht des Instituts, dass das Management seine zu Jahresbeginn gegebene Prognose trotz der Zollthematiken bestätigt hat. Das laufende Aktienrückkaufprogramm sollte als zusätzliche Kursstütze fungieren. Auf Basis der aktuellen Annahmen sieht die DZ Bank den fairen Wert der BMW-Aktie aktuell bei 98 Euro.
Bayerische Motoren Werke
Quellen:
Die Zahlen und Einschätzungen zu den Autokonzernen wurden den jeweiligen Research-Publikation der DZ BANK AG entnommen.
Die EY-Zitate stammen aus einer EY-Pressemitteilung vom 14. August 2025: „DAX-Konzerne leiden unter Umsatzeinbrüchen in den USA und Asien“

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